Carl Giskra, Dr. phil., Dr. jur.

29.1.1820 – 1.6.1879
geb. in Mährisch-Trübau, Tschechische Republik gest. in Baden bei Wien, Österreich

Reichsratsabgeordneter, Innenminister

Ehrungen

Ehrung Titel Datierung Fakultät
Ehrentafel-Fakultät 1893 Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät

Die Ehrentafeln der Fakultäten in den Seitenaulen des Hauptgebäudes der Universität Wien wurden am 24. Mai 1893 enthüllt. Zu diesem Zeitpunkt umfasste die Ehrentafel der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät eine Liste von 37 Namen von berühmten Schülern der Universität Wien, darunter jenen von Carl Giskra. Die Liste war für die Fakultät von Prof. Leopold Pfaff bzw. im Auftrag des Senats von Universitätsarchivar Karl Schrauf zusammengestellt worden.

Nach seinen Studien an der Universität Wien (Dr. phil. 1840, Dr. jur. 1843) war er bis 1848 Supplent für Staatswissenschaften. Während der Revolution war er einer der Wortführer der Sturmpetition, dann Abgeordneter im Frankfurter Parlament. 1850 Konzipient, machte er sich 1860 in Brünn als Rechtsanwalt selbständig und war 1861-1865 Bürgermeister von Brünn, 1861 Mitglied im mährischen Landtag, 1861-79 Mitglied des österreichischen Reichsrats, 1867-73 Mitglied des Niederösterreichischen Landtags, 1867-70 Minister für Inneres, 1867 Präsident des Abgeordnetenhauses. Er führte die Trennung zwischen Justiz und Verwaltung durch, trat für eine freisinnige  Gesetzgebung bei Schul- und Ehegesetzen ein und engagierte sich für die Donauregulierung 1870-73. Bedeutender Politiker und Redner der liberalen Bewegung.

Zuletzt aktualisiert am 27.01.2023 - 16:01

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