Luderus de Palude

14. Jhdt.
geb. in Braunschweig, Deutschland

Funktionen

Rektor 1368

Magister Luderus de Palude, der der zweite oder dritte Rektor der Universität Wien war, findet sich nicht in den überlieferten Rektorenlisten, sondern wird nur in einigen zwischen 1366 und 1369 ausgestellten Urkunden erwähnt: In einer Urkunde vom 18. Jänner 1368 wird er als Rektor der Universität bezeichnet („rector universitatis et studii Wiennensis“). In dieser Eigenschaft intervenierte er beim Offizial des Bischofs von Passau um Bestätigung einer Verfügung der Herzoge Albrecht und Leopold, mit der die Pfarre Laa der Universität übertragen werden sollte.

Eine Supplik aus dem Jahr 1366 weist ihn als Lehrer der artes sowie als Studenten des Kirchenrechts aus. Für Absolventen der Artistenfakultät war es nicht unüblich, dass sie ihre Studien an einer der drei höheren Fakultäten fortsetzten und parallel dazu an der Artistenfakultät unterrichteten. Luderus‘ Unterrichtstätigkeit beschränkte sich jedoch nicht auf die Universität. Zwei weitere Urkunden aus den Jahren 1368 und 1369 nennen ihn als Schulmeister bei St. Stephan. Auch dies war gerade in der unsicheren Frühzeit der Hochschule gängige Praxis, dass Universitätsangehörige auch an der renommierten Schule bei St. Stephan lehrten. Ebenfalls für die Jahre 1368 und 1369 kann Luderus als Offizial des Bistums Passau nachgewiesen werden.

Seine Rechtsstudien soll er ab 1371 in Bologna fortgesetzt haben. Informationen über seine Ausbildung – möglicherweise hat er seinen Magistergrad an der Universität Prag erhalten – sowie über sein weiteres Leben sind nicht bekannt.

Ulrike Denk

Zuletzt aktualisiert am 24.03.2020 - 19:24