Anton Edler von Rosas, Prof. Dr.
Ehrungen
Ehrung | Titel | Datierung | Fakultät | |
---|---|---|---|---|
Ehrentafel-Fakultät | 1892/93 | Medizinische Fakultät |
- Medizin
- Augenheilkunde
- Medizinische Fakultät
Anton Rosas erlangte 1814 an der Universität Wien die Titel Doktor der Medizin und Magister der Augenheilkunde und promovierte 1816 zum Doktor der Chirurgie. Er wurde Assistent an der ersten Universitäts-Augenklinik im Wiener Allgemeinen Krankenhaus, die er 1821 als Nachfolger Georg Beers bis 1853 leitete. 1849/50 war er außerdem Vizedirektor der medicinischen Studien. Verdienste erwarb er sich als Operateur, als Verfasser von Lehrbüchern und im organisatorischen Bereich, jedoch wirkte seine klerikal-konsarvative Einstellung zunehmend fortschrittshemmend. Zu den Neuerungen der zweiten Wiener medizinischen Schule im Bereich der Pathologie, Diätetik und Therapie verhielt er sich ablehnend.
Rosas war auch ein früher Vertreter des universitären Antisemitismus im 19. Jahrhundert. 1842 veröffentlichte er eine Schrift mit dem Titel "Über die Quellen des heutigen ärztlichen Mißbehagens, und die Mittel, um demselben wirksam zu steuern". Darin forderte er einen Ausschluss der Juden vom Medizinstudium: "Die überhand nehmende Zahl israelitischer Ärzte gereicht der Medizin als Kunst und Wissenschaft, ja selbst der Menschheit zum Nachteil." Rosas ist darin ein Vorläufer Theodor Billroths, der mehr als dreißig Jahre später ganz ähnliche Forderungen erhob.
1893 wurde sein Name in die Ehrentafel der Medizinischen Fakultät eingetragen. Seit 1894 ist die Rosasgasse in Wien 12 nach ihm benannt.
Zuletzt aktualisiert am 07.08.2018 - 11:39
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Das Professorenkollegium der Medizinischen Fakultät 1853
Sitzend von links nach rechts: Franz Schuh , Anton von Rosas , Carl Freiherr von Rokitansky , Josef Skoda , Johann Heinrich Dumreicher . Stehend von...
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