Rudolf Pfeiffer, o. Univ.-Prof. Dr. phil.

28.9.1889 – 5.5.1979
geb. in Augsburg, Deutschland gest. in Dachau, Deutschland

Ehrungen

Ehrung Titel Datierung Fakultät
Ehrendoktorat Dr. phil. h.c. 1964/65 Philosophische Fakultät

Rudolf Pfeiffer lehrte ab 1929 an der Universität München. Als Ehemann einer Jüdin wurde er im Juni 1937 aus seiner Position entfernt. Er emigrierte nach Großbritannien und lehrte vom 1938 bis 1951 am Corpus Christi College in Oxford.
1951 kehrte er an die Universität München zurück.

Im Rahmen der Feierlichkeiten zum 600. Jubiläum der Universität Wien 1965 sollte 30 herausragenden WissenschafterInnen das Ehrendoktorat verliehen werden. In Vorbereitung darauf nominierte der Fachbereich Klassische Philologie Rudolf Pfeiffer. Eine eigens eingesetzte Kommission der Philosophischen Fakultät beriet am 9. Dezember 1963 über die bis dahin eingelangten Anträge für Ehrendoktorate aus den verschiedenen Fächern der Fakultät und übermittelte dem Rektorat und dem Senat anschließend eine Liste von 10 Personen, die im Rahmen des bevorstehenden Jubiläums mit der Ehrenpromotion geehrt werden sollten. Der Akademische Senat bestätigte die insgesamt 26 Vorschläge aller Fakultäten am 9. Mai 1964 „en block“ und einstimmig, und legte diese dem Bundesministerium für Unterricht unter Theodor Piffl-Perčević vor. Nach ministerieller Genehmigung wurden die nominierten Wissenschafter von den Dekanen von der beabsichtigten Ehrung informiert. 
Am 11. Mai 1965 wurde Pfeiffer schließlich im Rahmen der Jubiläumsfeierlichkeiten das Ehrendoktorat verliehen. Als Dekan der verleihenden Philosophischen Fakultät stellte Walther Kraus ihn als neuen Ehrendoktor vor:

„Dr. Rudolf Pfeiffer, emeritierter ordentlicher Professor der Universität München, gehört zu den bedeutendsten klassischen Philologen unserer Zeit. Sein Hauptwerk ist die monumentale Ausgabe der erhaltenen Werke und der auf Papyrus wiedergefundenen Bruchstücke des Dichters Kallimachos. Die diplomatische Edition, die behutsame Ergänzung und die Kommentierung solcher Texte erfordert besondere Meisterschaft, die Pfeiffer auch an anderen Papyrusfragmenten großer griechischer Dichtung bewährt hat. Sein zweites Hauptarbeitsgebiet ist die Geschichte des Humanismus. Von seiner tief eindringenden, das Geistesgeschichtliche ebenso wie das Individuell-Persönliche erfassenden Forschung hat Prof. Pfeiffer uns vor einigen Jahren hier in Wien eine unvergeßliche Probe gegeben; der Vortrag ist inzwischen in seinen ‚Kleinen Schriften‘ gedruckt.“
(Die Sechshundertjahrfeier der Universität Wien. Offizieller Festbericht, Wien 1965, S. 53)

Katharina Kniefacz

Zuletzt aktualisiert am 28.03.2024 - 20:52

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