Wolfgang Denk, o. Univ.-Prof. Dr. med.
Ehrungen
Ehrung | Titel | Datierung | Fakultät | |
---|---|---|---|---|
Ehrenzeichen | Ehrenz. gold. | 1976/77 | Medizinische Fakultät |
Funktionen
Senator | Medizinische Fakultät | 1937/38 |
Rektor | Medizinische Fakultät | 1948/49 |
- Medizin
- Chirurgie
- Medizinische Fakultät
Wolfgang Karl Josef Denk, Sohn des Ophthalmologen Karl Denk, nahm nach der Matura 1901 am Staatsgymnasium in Linz ein Studium der Medizin an der Universität Wien auf und promovierte 1907 zum Doktor der Medizin. Den Plan, wie sein Vater Augenarzt zu werden, gab Denk bald auf, absolvierte eine chirurgische Ausbildung am Allgemeinen Krankenhaus in Linz und arbeitete daneben als Landarzt. Er arbeitete für vier Monate am Institut für experimentelle Pathologie unter Richard Paltauf und war ab 1908 an der I. Chirurgischen Universitätsklinik als Assistent bei Anton von Eiselsberg tätig (bis 1924). Im Dienst des Malteser-Ritterordens war Denk 1912/13 während des Balkankriegs 1912/1913 sowie im Ersten Weltkrieg als Leiter einer Chirurgengruppe im Fronteinsatz.
Wolfgang Denk wurde 1916 an der Universität Wien habilitiert und übernahm im Folgejahr die chirurgische Abteilung des Kriegsspitals III in Wien. 1923 wurde er zum außerordentlichen Professor ernannt, leitete ab 1924 die I. chirurgische Abteilung der Krankenanstalt Rudolfstiftung und wurde 1928 als ordentlicher Professor an die Universität Graz berufen. Als Nachfolger von Julius von Hochenegg leitete Denk ab 1931 die II. Chirurgische Universitätsklinik in Wien.
Denk war während des Austrofaschismus Mitglied der Vaterländischen Front und fungierte von 17. Mai 1934 bis 16. März 1938 auch als Vertreter der Wissenschaft im Rat der Stadt Wien. Im Studienjahr 1937/38 vertrat er die Medizinische Fakultät im Senat der Universität Wien.
Er blieb während der NS-Zeit Vorstand der II. Chirurgischen Klinik und war während des Zweiten Weltkriegs als Chirurg im Kriegseinsatz.
Nach Kriegsende wurde er als Professor in seinem Amt bestätigt und fungierte im Studienjahr 1946/47 als Prodekan der Medizinischen Fakultät. 1946 wurde er zudem Präsident der Gesellschaft der Ärzte in Wien (bis 1968) und des Obersten Sanitätsrates (bis 1958). Im Studienjahr 1948/49 amtierte Wolfgang Denk als Rektor der Universität Wien. 1950 fungierte er zudem als Vizepräsident der International Association of University Professors and Teachers.
Denk, der bereits als Vorsitzender der Österreichischen Gesellschaft zur Erforschung und Bekämpfung der Krebskrankheit, der Vorläuferorganisation der Österreichischen Krebshilfe, tätig war, intensivierte nach der Emeritierung 1953 seine Aktivitäten im Bereich der Krebsforschung. Noch im selben Jahr gründete er das Institut für Krebsforschung (heute Teil der Medizinischen Universität Wien), welches er bis 1966 leitete.
Bei der Bundespräsidentenwahl 1957 kandidierte Wolfgang Denk als gemeinsamer Kandidat von ÖVP und FPÖ in der Bundespräsidentenwahl, unterlag jedoch mit 48,9 % der Stimmen knapp Adolf Schärf (SPÖ).
In seinen zahlreichen wissenschaftlichen Arbeiten beschäftigte sich Denk vor allem mit der Chirurgie der Thoraxorgane (Speiseröhre, Lunge, Herz), besonders die chirurgische Therapie der Tuberkulose und des Bronchuskarzinoms, sowie mit der Krebsforschung. Er war Mitherausgeber der „Wiener klinischen Wochenschrift“, der „Mitteilungen aus den Grenzgebieten der Medizin und Chirurgie“, der Zeitschrift „Der Krebsarzt“ und des „Archivs für klinische Chirurgie“.
Für seine Verdienste wurde Wolfgang Denk vielfach ausgezeichnet, u.a. war er Ehrenmitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie, der American Association for Thoracic Surgery, der Société Internationale de Chirurgie, Gesellschaft der Ärzte in Wien (1957) und der Medizinischen Gesellschaft für Oberösterreich und für die Steiermark. Ihm wurde 1952 der Ehrenring der Stadt Wien, 1953 die Billroth-Medaille, 1954 das Große Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich, 1957 das österreichische Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst sowie der Ehrenring der Stadt Linz, 1962 das Ehrendoktorat der Universität Graz und 1964 das Große Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich verliehen.
Die Universität Wien ehrte Wolfgang Denk im April 1958 mit dem Rektorserinnerungszeichen und 1977 mit dem goldenen Ehrenzeichen.
Zur Erinnerung an Wolfgang Denk verleiht die Österreichische Gesellschaft für Hämatologie & Medizinische Onkologie seit 1977 den „Wolfgang Denk-Preis“ für wissenschaftliche Arbeiten auf dem Gebiet der klinischen Onkologie.
Werke (Auswahl)
Thorakoplastik zur Behandlung der Lungen-Tbc
Klinik und Therapie der Lungentumore
Über die chirurgische Therapie der Bronchiektasen (in: Deutsche Zeitschrift für Chirurgie 221/3-4), 1929.
(gem. mit Martin Kirschner), Die Chirurgie, Band 5: Die Chirurgie der Brust, 1941.
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Zuletzt aktualisiert am 28.10.2021 - 09:33
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Im Hintergrund des Gemäldes ist ein Bild im Bild dargestellt. Wahrscheinlich handelt es sich bei dem Herrn in brauner Uniform um eine Darstellung...
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