Bild

Franz Anton Spaun als Rektor 1739/40

Courtesy: Archive of the University of Vienna Originator: Hannl (?), Kopist: Josef Prem Signatur: 105.P 281

Das Bild ist Teil der Rektorengalerie.

1899

In den Texten im Bild ist der Zeitpunkt der Bildentstehung indirekt im "Aetatis suae"-Verweis des Dargestellten gegeben. Allerdings war diese Angabe, durch den Rahmen verdeckt, nicht lesbar. Zumindest ist das Bild, respektive das Original, zu Lebzeiten des Dargestellten entstanden, das heißt vor seinem Tod 1746. Das gegenständliche Gemälde wurde im Jahre 1899 nach dem in Familienbesitz befindlichen Original maßstabgetreu kopiert.(1) Den Auftrag dazu erteilte der damaligen Universitätsarchivar Karl Schrauf. Da der finanzielle Aufwand höher als erwartet ausfiel, mußte entgegen seiner ursprünglichen Intention, das Bild der Universität geschenkweise zu übergeben, diese die Kosten selbst begleichen.(2) Der Kopist Josef Prem hatte sich durch die Restaurierung der barocken Bildnisse in den Jahren zuvor empfohlen. Sein Honorar ist mit 32ofl ausgewiesen. Davon gingen 20 fl an den Schriftmaler; zusätzlich 190 fl kostete der Rahmen, bei dem Übereinstimmung mit den barocken Bildern geachtet wurde.(3) Vierzig Jahre früher befand sich das Original selbst im Besitz der Universität. Damals wurde es in offensichtlicher Geringschätzung der Familie Spaun ohne erkennbare Gegenleistung überlassen.(4) Zwecks Restaurierung wurde das Bild im Jahre 1924 aus dem Rektorenzimmer entfernt.(5) Im Jahre 1944 wurde das Bild kriegsbedingt im Senatssaal abgehängt und gemeinsam mit den meisten anderen Rektorenporträts nach Schloss Ranna bei Mühldorf geborgen.(6) Gegenwärtig hängt das Porträt im Zimmer des Rektors.

(1) vgl. ICONES RECTORUM, Kapitel 1.2.3."Der zeitweilige Verlust der Bilder im 19.Jahrhundert", S 16-18.
(2) Dem Universitätsarchivar Schrauf, dem die Galerie ein besonderers Anliegen war, verdankt die Universität die Vermittlung bzw. die geschenkweise Überlassung der barocken Serie durch den Grafen Wilczek. Der Bildankauf wurde vom Akademischen Senat am 22/01/1900 beschlossen. S. UAW, Fasz. S 92: 45. Protokoll der ArtKom.
(3) UAW, SZ 114, 2216, 2419 ex1899/1900; s. auch Archivakten Zl. 523 ex 1899/1900
(4) UAW, SZ 484 ex 1861: Spaun an R vom 21/03/1861.
(5) UAW, SZ 866 ex 1923/24.
(6) UAW, Bergungsliste 1943/44: laufende Nr. 17 .
(7) LOCHER, 1773, S 45, 493.
(8) FUCHS, Künstler 19.Jhr., 2. ErgBd/1979, K 66

Günter Natter, Die Gemälde der Universität Wien (1988) UAW: A 372

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