Nichifor Crainic, Prof. Dr.

1899 – 1972

Schriftsteller, Theologe

Honors

Ehrung Titel Datierung Faculty
Honorary Doctorate Dr. theol. h.c. 1940/41 Faculty of Protestant Theology

Nichifor Crainic wurde am 5. November 1940 zum "Ehrendoktor der Evangelisch-Theolofgischen Fakultät ernannt, da der "um das Deutschtum in Rumänien verdiente o. Prof. der Theologie in Bukarest ... als hervorragender Kenner des deutschen Geisteslebens und grosser Freund des deutschen Volkes" galt (Begründung laut Rektoratsbericht 1939/40). Die ursprünglich für Juli 1940 geplante Ehrenpromotion wurde aufgrund von Cranics Berufung in das rumänische Kabinett auf November 1940 verschoben.

Nach Ende des Nationalsozialismus wird in der 3. Senats-Sitzung des Studienjahrs 1945/46 am 19. Dezember 1945 die Entziehung der Ehrendoktorate aus der NS-Zeit diskutiert, wobei der Dekan der Evangelisch-Theologischen Fakultät Prof. Entz betreffend Nichifor Crainic der Ansicht, dass das ihm verliehene Ehrendoktorat sowohl aus wissenschaftlichen als auch politischen Gründen erhalten bleiben könne. Doch wird mit Rücksicht auf die ungeklärten politischen Verhältnisse der Beschluß gefasst, die Frage der Entziehung von Ehrendoktoraten der NS-Zeit generell in sämtlichen Fällen zurückzustellen.

Nichifor: CRAINIC hieß mit bürgerlichem Namen Ion Dobre ist ein raditionalistischer rumänischer Dichter und Essayist. 1904-1912 Studium am Theologischen Seminar, 1912-1916 an der Fakultät für Theologie Bukarest. 1920-1922 weiterbildende Studien in Philosophie und Theologie in Wien. 1926-1944 ist er Direktor der Gândirea, einer der größten Zeitschriften Rumäniens der Zwischenkriegszeit. 1926 wird er zum Professor für Theologie in Chiõin×u ernannt und arbeitet als Generalsekretär am Ministerium für Kultus und Kunst. 1929 wird er Professor für Theologie in Bukarest und 1930 mit dem Nationalen Literaturpreis ausgezeichnet. 1940 wird Er Mitglied der Rumänischen Akademie und von der Universität Wien zum Ehrendoktor ernannt da der "um das Deutschtum in Rumänien verdiente o. Prof. der Theologie in Bukarest ... als hervorragender Kenner des deutschen Geisteslebens und grosser Freund des deutschen Volkes" galt. Für einige Monate war er Propagandaminister der Regierung Antonescu. Nach dem politischen Machtwechsel 1947-1962 in Haft, 1962-1969 Redakteur bei der vom rumänischen Innenministerium unterhaltenen Zeitschrift Glasul Patriei, die ausschließlich für das rumänische Exil schreibt, und deren Mitarbeiter aus ehemaligen politischen Gefangenen oder Intellektuellen bestehet, die in der rumänischen Presse Schreibverbot haben. Als Anhänger des nationalistischen Traditionalismus wendete er sich gegen Modernismus, gegen Demokratie und gegen jede Art von Intellektualismus als dem rumänischen Volksgeist fremde Elemente.

Herbert Posch

Zuletzt aktualisiert am 06/01/22

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