Ferdinand Baumgartner, Dr. theol.

1.5.1931 – 19.4.2024
geb. in Wien, Österreich

Direktor der Universitätsbilbiothek Wien

Ehrungen

Ehrung Titel Datierung Fakultät
Ehrenzeichen Ehrenz. gold. 1993/94

Geboren 1931 in Wien, 1949 Reifeprüfung (Matura) anschließend Studium der Katholischen Theologie (Abschluss 1954, 1950-1953 Präfekt der Bibliothek des erzbischöflichen Priesterseminars). Er arbeitete dann 1954 bis 1966 für die Erzdiözese Wien als Vertragslehrer an Pflicht-, Berufs- und Höheren Schulen und legte in dieser Zeit 1960 die Promotion zum „Dr.theol.“ ab, 1961 die Lehrbefähigungsprüfung für höhere Lehranstalten und die rechtshistorische Staatsprüfung. 1966 -1968 absolvierte er an der Universitätsbibliothek Wien die Bibliothekarsausbildung, legte 1968 die Prüfung für den höheren Bibliotheksdienst ab und wurde zum Staatsbibliothekar (Dienstklasse VI) ernannt und wurde zum Leiter der Direktionsabteilung bestellt.

Erfolgreiche Arbeit in diesem Bereich, zusätzliche Funktionen in Ausschüssen und Kommissionen des Berufsverbandes und die Mitgliedschaft (seit 1971) im Arbeitskreis für die Bibliotheksreform führten ihn in das neu eingerichtete Bundesministeriums für Wissenschaft und Forschung wo er Ende 1972 die Leitung der Abteilung III/1 übernahm. In dieser Zeit wurden auch die Bibliotheksbestimmungen der Großen Universitätsreform des UOG’75 entwickelt. 1979 wurde er zum Ministerialrat ernannt und war 1980-1993 im ''Beirat für das Bibliotheks- und Fachinformationswesen beim Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung''.
1981 wechselte er zurück an die Universitätsbibliothek der Universität Wien die er 1981 bis 1993 als Direktor leitete. In seine Amtszeit fiel der Aufbau von 28 Fachbibliotheken und der Fakultätsbibliothek Medizin, umfangreiche bauliche Erweiterungen, die Umstellung des Bibliotheksbetriebes auf EDV (Informationsvermittlungsstelle für automationsunterstützte Literatursuche, 1985 EDV in der Entlehnung, 1989 Bibliothekssystem BIBOS), die Beinahe-Verdoppelung des Personals und die Erweiterung des Buchbestandes auf über 5 Millionen Bände. Als Bibliotheksdirektor war er auch Mitglied des Akademischen Senats der Universität Wien, der Bibliothekskommission und der Gebäudekommission.

Daneben war er in der Vereinigung der Österreichischen Bibliothekar*innen (VÖB) aktiv, mehr als 20 Jahre Mitglied in Ausschüssen der VÖB, 1982-1988 Präsident und 1982–1992 Herausgeber von Biblos sowie der Biblos-Schriften. Und als Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Bibliotheksdirektor*innen brache er vehement die Forderungen der Universitätsbibliotheken in die Diskussion um das UOG’93 ein, mit einer neuen Rechtsstellung der Bibliotheken und ihrer stärkeren Einbindung in die Selbstverwaltung der Universitäten.

Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen wie das Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (1977), das Große Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (1985), die Gedenkmedaille des Verbands Ungarischer Bibliothekare (1987), die Ehrenmedaille der Deutschen Bücherei in Leipzig (1987), das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich (1989), die Bick-Medaille in Gold (1990), das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien (1993) und das Große Goldene Ehrenzeichen der Univ. Wien (1994).

Herbert Posch

Zuletzt aktualisiert am 30.04.2024 - 14:57

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