Bartholomäus Ritter von Carneri

3.11.1821 – 18.5.1909

Philosoph, Schriftsteller, Politiker, steirischer Landtags- und Reichsratsabgeordneter

Ehrungen

Ehrung Titel Datierung Fakultät
Ehrendoktorat Dr. phil. h.c. 1900/01 Philosophische Fakultät

Studierte an der Universität Wien Phiosophie und Rechtswissenschaften, 1857-83 verwaltete er sein Gut Wildhaus in der Steiermark und lebte 1885-91 in Graz. Seit 1861 gehörte er dem steiermärkischen Landtag an, 1870-1890 dem Reichsrat (Deutsch-Liberaler); Gegner Taaffes, wurde aber bei wachsendem Radikalismus als zu gemäßigt nicht mehr gewählt und schied aus dem politischen Leben. Carneri war Evolutionist, eklektischer Anhänger Darwins und Feuerbachs und "agnostischer" Monist und vertrat in der Ethik einen "praktischen" Idealismus, der die Sittlichkeit als eine sozial bedingte Lebensform auffaßte.

Er schrieb neben Gedichten - Gedichte (1857), "Pflug und Schwert" (1862), "Ungarische Volkslieder und Balladen, verdeutscht" (1892) -, Aufsätzen und politischen Broschüren "Sittlichkeit und Darwinismus" (Wien 1871, 2. Aufl. 1903); "Gefühl, Bewußtsein, Wille" (Wien 1876); "Der Mensch als Selbstzweck" (Wien 1877); "Grundlegung der Ethik" (Wien 1881); "Entwickelung und Glückseligkeit" (Wien 1886); "Der moderne Mensch. Versuche über Lebensführung" (Bonn 1890, 7. Aufl. 1902); "Empfindung und Bewußtsein" (Bonn 1893, 2. Aufl. 1906). Ausserdem übersetzte er auch Dantes "Göttliche Komödie" (Halle 1901).

RA GZ 2288 ex 1900/01

Herbert Posch

Zuletzt aktualisiert am 04.04.2022 - 01:46