Rudolf Wegscheider, Univ.-Prof. Dr. phil.

8.10.1859 – 18.1.1935
geb. in Groß-Becskerek/Nagybecskerek, Ungarn | Zrenjanin, Serbien gest. in Allgemeines Krankenhaus, Wien, Österreich

Ehrungen

Ehrung Titel Datierung Fakultät
Denkmal 1930/31 Philosophische Fakultät
Denkmal Arkadenhof 1949 Philosophische Fakultät

Funktionen

Dekan*in Philosophische Fakultät 1913/14

Bereits während seines Studiums an der Philosophischen Fakultät der Universität Wien 1877-1882 wurde Rudolf Wegscheider Mitarbeiter am Universitätslaboratorium und promovierte 1882 zum Dr. phil. Anschließend war er als Assistent an der Landwirtschaftlichen Hochschule Berlin und als Betriebschemiker in Heilbronn tätig, bevor er 1886 eine Assistentenstelle am I. Universitäts-Laboratorium in Wien antrat. Er stieg 1891 zum Adjunkten auf und wurde habilitiert (Privatdozent). Er war von 1902 bis 1931 o. Professor für Chemie an der Universität Wien und von 1904 bis 1929 Präsident, dann Ehrenpräsident des "Vereins österreichischer Chemiker". Auf seine Initiative geht der Bau des modern eingerichteten Gebäudes des Chemischen Instituts der Universität Wien in Wien 9, Währingerstraße 48 zurück, an dessen Planung und Errichtung er wesentlich mitwirkte.

Rudolf Wegscheider gilt als Wegbereiter der physikalischen Chemie, seine bedeutendste Leistung ist die Entwicklung der Theorie der chemischen Reaktionsgeschwindigkeit (Kinetik). Für die Veresterung mehrprotoniger Säuren wurde er 1905 mit dem Ignaz L. Lieben-Preis ausgezeichnet.

Wegscheider wurde in einem Ehrengrab der Stadt Wien am Grinzinger Friedhof bestattet. Seit 1931 erinnert eine Denkmalplakette im I. Chemischen Institut an ihn. Eine Büste von Heinrich Zita, 1949 aus dem I. Chemischen Laboratorium in den Arkadenhof verlegt. Die nach ihm benannte Wegscheidergasse in Wien 21 wurde 1977 aus dem amtlichen Verkehrsflächenverzeichnis gestrichen.

Katharina Kniefacz

Zuletzt aktualisiert am 29.02.2024 - 21:27

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