Zacharias Ridler, Mag. art., Bacc. theol.

14. Jhdt. – 13.9.1416
geb. in München, Deutschland gest. in Wien, Österreich

(Zacharias Ridlar de Monaco (Monako))

Funktionen

Rektor 1415/16

Obwohl der um 1367 geborene Zacharias Ridler aus einer Münchner Patrizierfamilie stammte – er war der Sohn von Gabriel (I.) Ridler und seiner ersten Ehefrau Imagina Sprung – ist über ihn relativ wenig bekannt. Er wurde im Sommersemester 1397 als Zacharias de Monako sowie im Wintersemester 1400/01 als Zacharias Ridlar de Monaco in die Universitätsmatrikel eingetragen. Seit 1407 Magister artium, hielt er in den folgenden Jahren Vorlesungen an der Artistenfakultät. 1408 plante er weiterführenden Studien an einer anderen Universität: Er ersuchte die Fakultät einerseits um Dispensierung von seiner Vorlesungsverpflichtung, andererseits um die Erlaubnis, an einer anderen Universität zu studieren. Aus nicht bekannten Gründen verfolgte Ridler diese Pläne nicht weiter, obwohl ihn die Fakultät von seiner Lehrtätigkeit dispensiert hatte, und blieb in Wien.

In den folgenden Jahren studierte er an der Theologischen Fakultät, wo er 1412 als cursor biblicus über das Lukasevangelium und zwischen 1413 und 1415 als sententiarius über Petrus Lombardus las und zum Bakkalar der Theologie promoviert wurde.

Seit 1407/08 war Ridler Dechant der Pfarre St. Peter in München. Da er in Wien lebte, wurden die Pfarragenden von einem Stellvertreter versehen. Außerdem war er seit etwa 1412 Kanoniker des Domstiftes Freising. Im November 1414 hielt sich Ridler in München auf, als er als Gesandter Albrechts V. zum Konzil nach Konstanz reiste.

Sein Aufenthalt in Konstanz war allerdings nicht von langer Dauer. Im Oktober 1415 wurde er zum Rektor der Universität Wien gewählt. Das Konzil war auch während seiner Amtszeit ein bestimmendes Thema der Universitätsversammlungen. In den Universitätsversammlungen wurden regelmäßig Berichte und Briefe der Universitätsdelegierten wie Peters von Pulkau verlesen, und die Universität beriet über die Einreichung einer Klage gegen den Passauer Dompropst Wenzel Thiem sowie über die Vorgangsweise gegen die Hussiten, die angeblich in Österreich für ihre Lehre missionierten. Außerdem wurde darüber beraten, wie der Wiener Stadtmagistrat dazu anzuhalten sei, bei der Angelobung einen Eid auf die Einhaltung der Universitätsprivilegien abzulegen, wie es der Albertinische Stiftbrief vorsah.

Zacharias Ridler starb nur wenige Monate nach Ende seines Rektorats am 13. September 1416 in Wien. Er wurde im Kloster St. Jakob auf der Hülben begraben.

Archiv der Universität Wien, R 1b, Acta Universitatis seu Rectorats II (1401-1422), fol. 73v

Ulrike Denk

Zuletzt aktualisiert am 22.10.2021 - 17:35