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Ältestes „Großes Siegel“ der Universität Wien 1365

BestandgeberIn: Archiv der Universität Wien UrheberIn: René Steyer; Institut f. Kunstgeschichte Uni Wien Signatur: 127.1
1365

Ds Siegel ist vermutlich noch von Herzog Rudolf IV. beim Goldschmiedemeister Janko von Prag in Auftrag gegeben worden. Es wird im Stiftbrief vom 12. März 1365 genannt „pro omnibus suis causis“ („grozzes insigl … zuo ir aller gemainer sachen“). Es wurde nach dem Muster des Pariser Siegels geschnitten.

Das Siegelbild zeigt eine gotische Architektur, im Obergeschoß befindet sich die gekrönte Madonna mit dem Kind auf einer Balustrade sitzend, in der Rechten einen Blumenzweig haltend, von zwei Engeln flankiert unter einem fünfbogigen Baldachin. Im unteren Geschoß doziert (heraldisch rechts) ein Magister mit Doktorhut und Toga auf einem thronartigen Lehrstuhl sitzend und ein Buch haltend. Ihm gegenüber befinden sich sieben Scholaren, ebenfalls mit Büchern. An die Mittelarchitektur schließen seitlich zwei einbogige Baldachine mit Schildträgern: österreichischer Bindenschild (rechts), Wiener Kreuzschild (rechts). Die Umschrift lautet: S[IGILLVM]. VNIVERSITATIS DOCTORV[M]: MAGISTRORV[M]. ET. SCOLARIV[M]. WYENNE.

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