Der mittelhochdeutsche Begriff kod(e)rei oder kaderie leitet sich vom Wort kote für „Hütte“ ab und bezeichnet ein ärmliches Haus bzw. ein Armenhaus. In der Sprache der Studenten wurde es latinisiert und als codria zu einer Bezeichnung für ein studentisches Armenhaus, wobei dieser Begriff nur für die Universitäten Wien und Krakau belegbar ist. Ähnliche an anderen Universitäten existierende Einrichtungen wurden als domus oder bursae pauperum (Armenhaus oder -burse) bezeichnet. In den Kodreien erhielten die armen Studenten gegen eine geringere Summe als in den Bursen Quartier und fallweise Unterricht. Ihren Lebensunterhalt verdienten sie durch verschiedene Gelegenheitsarbeiten und v.a. durch Betteln.