Andreas von Langenstein, Mag. art.

14. Jhdt. – 4.10.1399

(Andreas de Langenstein (Langhensteyn bzw. de Longo Lapide alias de Hassia))

Funktionen

Rektor 1393
Dekan*in Artistenfakultät 1389/90

Über Andreas von Langenstein, Neffe des Theologen Heinrich von Langenstein, sind nur wenige biographische Daten bekannt. Andreas studierte in Paris und wurde an der dortigen Artistenfakultät 1382 zum Bakkalar promoviert. Ob er das Magisterium ebenfalls in Paris erlangt hat, ist nicht bekannt.

In Wien wurde er im Wintersemester 1385/86 als Magister artium und Verwandter des Magisters Heinrich von Hessen immatrikuliert. Gemeinsam mit ihm wurde sein Bruder Paulus de Langenstein immatrikuliert, der 1389 in Wien das artistische Bakkalaureat erhielt. Andreas wurde 1385 in das gerade gegründete Collegium ducale aufgenommen und hielt von 1391 bis 1394 Vorlesungen an der Artistenfakultät. Im Wintersemester 1389/90 wurde er zum Dekan der Artistenfakultät gewählt. 1391 leitete er die jährliche Disputation de quodlibet. Zwei Jahre später, im Sommersemester 1393, bekleidete er das Amt des Rektors.

Andreas, der 1389 eine päpstliche Expektanz auf ein Kanonikat in Worms erhalten hatte, wurde um 1393 als Domherr bei St. Stephan installiert. Vermutlich ab Beginn der 1390er Jahre studierte er an der Theologischen Fakultät, 1396 wird er als Cursor sententiarius genannt. Für einen formellen Studienabschluss und eine Graduierung gibt es keine Belege. Andreas von Langenstein starb am 4. Oktober 1399.

Von Andreas von Langenstein sind keine eigenen Werke erhalten. Es ist aber möglich, dass Teile einer Handschrift, die sich heute in der Österreichischen Nationalbibliothek befindet (Cod. 4657) und einen theologischen Kommentar Heinrich von Langensteins enthält, von Andreas geschrieben wurde. Ein Randvermerk verrät, dass die folgenden Sexternen (aus sechs Bögen bestehende Lage eines Buches) einem Magister Andreas zuzuordnen seien. Dabei könnte es sich um Andreas von Langenstein handeln. Allerdings ist es auch möglich, dass damit Andreas von Heiligenkreuz (gest. 1397), ein Lehrer am Kollegium St. Nikolaus, gemeint ist.

Ulrike Denk

Zuletzt aktualisiert am 27.07.2023 - 11:18