Jacques (Jakob) Pollak, tit. o. Univ.-Prof. Dr. phil.

12.1.1872 – 8.8.1942
geb. in Budapest, Ungarn gest. in Ghetto Theresienstadt, Tschechische Republik

Ehrungen

Ehrung Titel Datierung Fakultät
Denkmal Gedenktafel im Institut für Chemie 1991 Philosophische Fakultät
Denkmal Gedenkwand der Fakultät für Chemie 2018 Fakultät für Chemie

Nach der Reifeprüfung am Gymnasium in Budapest im Jahr 1889 studierte Jacques Pollak Chemie an der Philosophischen Fakultät der Universität Wien. Er promovierte 1893 zum Dr. phil. und wurde 1896 Assistent bei Hugo Weidel und Rudolf Wegscheider am I. Chemischen Laboratorium der Universität Wien. 1901 zum Privatdozenten der Chemie habilitiert, wurde ihm 1908 der Titel eines außerordentlichen Professors verliehen und 1920 der Titel eines ordentlichen Professors. 
Ab 1923 wirkte Pollak als Leiter des Laboratoriums für chemische Technologie an der Universität Wien, dessen Einrichtung er initiiert hatte. Er widmete sich vor allem der Erforschung organischer Farbstoffe.
1935 trat er den Ruhestand an, setzte seine Forschungen am I. Chemischen Institut aber auch nach der Pensionierung fort.

Jacques Pollak wurde im Nationalsozialismus aus rassistischen Gründen verfolgt und am 22. April 1938 seines Amtes enthoben ('Lehrtätigkeit untersagt') und von der Universität Wien vertrieben. Das Chemische Universitätsinstitut durfte er nicht mehr betreten.

Jacques Pollak und seine Frau Wilhelmine wohnten zuletzt in Wien 2, Flossgasse 4/4. Im Juli 1942 wurden sie nach Theresienstadt [Terezín/Tschechische Republik] deportiert, wo er nur einen Monat später starb. Seine Witwe starb im September 1942.

Eine Gedenktafel im Foyer der Fakultät für Chemie (Währinger Straße 42) erinnert seit 1991 an seine Ermordung. 2018 wurde diese Gedenktafel in die Gedenkwand der Fakultät für Chemie integriert.

Katharina Kniefacz

Zuletzt aktualisiert am 25.01.2024 - 22:54

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