Wilhelm Holczabek, Univ.-Prof. Dr. med.

8.5.1918 – 17.7.2001
geb. in Wien, Österreich gest. in Wien, Österreich

Ehrungen

Ehrung Titel Datierung Fakultät
Ehrensenator*in sen.h.c. 1989/90

Funktionen

Dekan*in Medizinische Fakultät 1981/82–1982/83
Dekan*in Medizinische Fakultät 1983/84–1984/85
Rektor Medizinische Fakultät 1985/86–1986/87
Rektor Medizinische Fakultät 1987/88–1988/89

Wilhelm Holczabek, 1918 in Wien geboren, maturierte 1936 und studierte anschließend an der Universität Wien Medizin. Er konnte trotz Einschränkungen in der NS-Zeit (als sogenannter "Mischling I. Grades") 1942 auch zum Dr. med. promovieren. Und arbeitete im darauf folgenden Jahr als Demonstrator an der Gerichtsmedizin. Nach einer kurzen Zeit an der 1. Medizinischen Universitätsklinik unter Ernst Lauda kehrte er 1946 an das Institut zurück

Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte sich der Gerichtsmediziner 1953 habilitierten und wurde 1965 außerordentlicher Professor. 1973 wurde er Ordinarius und Vorstand des Instituts für Gerichtsmedizin bis zu seiner Emeritierung 1989. Holczabek war 1981-1984 Dekan der medizinischen Fakultät und 1985-1989 Rektor der Universität Wien. Er machte sich als Vorkämpfer für den Campus Altes AKH verdient und in seine Amtszeit fiel die Schenkung des 100.000m² großen Areals des Alten Allgemeinen Krankenhauses von der Stadt Wien an die Universität zur Errichtung des Campus und zur Unterbringung geistes- und kulturwissenschaftlicher Institute der damaligen Geisteswissenschaftlichen Fakultät.

Holczabek war auch ein Jahrzehnt lang Präsident der Gesellschaft der Ärzte in Wien und außerdem Präsident der Internationalen Akademie für gerichtliche und soziale Medizin. Holczabek erwarb sich um das Wiener Gesundheitswesen und die medizinische Wissenschaft hohe Verdienste und war ein bedeutender Vertreter der österreichischen Schule der Gerichtsmedizin, und beschäftigte sich wissenschaftlich mit Themen wie "Fettembolien", Herzerkrankungen sowie rechtlichen Fragen der Medizin beschäftigte und verbesserte die Nachweismöglichkeiten von Kohlenmonoxid (etwa nach Vergiftungen) in Blut- und Gewebsproben von Leichen.

Er war Träger der Billroth-Medaille, des Goldenen Ehrenzeichens der Wiener Ärztekammer; des Großen Silbernen Ehrenzeichen (1989), des Preises der Stadt Wien für Medizin (1996) und Ehrensenator der Universität Wien (1990). Nach der Übergabe des Rektorats an seinen Nachfolger Karl Wernhart verlieh ihm die Universität Wien das Rektorserinnerungszeichen.

Vorstandsmitglied (Präsident) des Universitätsbundes Alma Mater Rudolphina

Herbert Posch

Zuletzt aktualisiert am 07.10.2024 - 21:40

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