Innovation durch Grundlagenforschung

Der Beitrag wissenschaftlicher Theorien und Entdeckungen zum gesamtgesellschaftlichen Fortschritt
19. Jhdt.–21. Jhdt.

„Wir waren der Überzeugung, dass die Menschheit fähig ist, ihre Lebensbedingungen so umzugestalten, dass viele der heutigen Leiden vermieden und die äußere und innere Lebenssituation für den Einzelnen und die Gemeinschaft und schließlich für die ganze Menschheit wesentlich verbessert werden könnte. [Und wir teilten die Ansicht], dass die wissenschaftliche Methode die beste Methode der Erkenntnisgewinnung ist und die Wissenschaft deshalb als eines der wertvollsten Instrumente zur Verbesserung des Lebens betrachtet werden muss.“
Rudolf Carnap über den „wissenschaftlichen Humanismus“ (1963)

Eine Wanderausstellung der Universität Wien porträtierte 2016 Leistungen der Grundlagenforschung, die weitreichende Innovationen ausgelöst haben. Diese Webversion dient der vertieften Auseinandersetzung mit dieser Thematik.

Viele der an der Universität Wien und im Umfeld der Universität Wien seit dem späten 18. Jahrhundert entwickelten Theorien und gelungenen Entdeckungen stellen sich im Rückblick als Initialzündung für technische Innovationen oder notwendige gesellschaftspolitische Veränderungen dar. In so unterschiedlichen Bereichen wie Medizin und Technik, Information und Kommunikation oder Rechtssystem und Demokratie haben Ergebnisse der Grundlagenforschung in Fächern wie Mathematik, Physik, Chemie, Geologie, Astronomie, sowie Soziologie, Rechtswissenschaften und Philosophie bahnbrechende Neuerungen
bewirkt und damit wesentlich zur Verbesserung der Lebensbedingungen beigetragen. Wissenschaftliche Entdeckungen und die dadurch ausgelösten technischen und gesellschaftlichen Entwicklungen fördern das Wachstum, den allgemeinen Bildungsgrad der Bevölkerung und den Wohlstand.

Innovation ist jedoch nicht als primäres Forschungsziel zu sehen. Vielmehr haben die Neugier der Forschenden und das Bestreben nach einem tieferen Verständnis vorhandenen Wissens die Forschung angetrieben und damit, oft auch auf unkonventionellen Wegen, überraschend Neues hervorgebracht. Wir erkennen heute die große Bedeutung der Grundlagenforschung für die Entwicklung anwendungsfähigen Wissens und innovativer praktischer Erfindungen. Dabei sehen wir auch die Notwendigkeit, die Folgen neuer Technologien abzuschätzen und wissenschaftlich zu untersuchen.

14 Porträts von ForscherInnen im Umfeld der Universität Wien, deren Theorien und Entdeckungen – oft erst Jahrzehnte später – weitreichende Innovationen ausgelöst haben

Die Websversion der Ausstellung „Innovation durch Grundlagenforschung“ illustriert anhand von Beispielen aus Mathematik, Medizin, Natur- und Geisteswissenschaften wie bedeutende Ergebnisse der Grundlagenforschung – oft erst nach längerer Zeit – zum gesamtgesellschaftlichen Fortschritt beigetragen haben.

„Der Sinn und das Kennzeichen echter Wissenschaft besteht nach meiner Meinung in den nützlichen Erfindungen, die man daraus herleiten kann.”
„Wenn es den meisten Menschen erlaubt wird, sich den allgemeinen Vergnügungen hinzugeben, wird es mir gestattet sein, für den Fortschritt der Wissenschaften zu arbeiten.”
Gottfried Wilhelm Leibniz (1646–1716), Deutscher Philosoph und Mathematiker

 

Impressum

Konzept: Dieter Schweizer

Wissenschaftliche Mitarbeit (Recherche und Textgestaltung): Katharina Hötzenecker, Christoph Limbeck-Lilienau

Grafik: Bea Laufersweiler

Bericht über die Ausstellungseröffnung vom 10. März 2016

Begleitheft zur Ausstellung im Digital Asset Management System der Universität Wien:

http://phaidra.univie.ac.at/o:560305

Sammlung von digitalen Materialien zur Ausstellung:

http://phaidra.univie.ac.at/o:458860

 

 

Druckversion

Christoph Limbeck-Lilienau, Dieter Schweizer

Zuletzt aktualisiert am 15.04.2024 - 08:29