Adolf K. Placzek
Kunsthistoriker, Bibliothekar, Schriftsteller
Ehrungen
Ehrung | Titel | Datierung | Fakultät | |
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Denkmal "Vertriebene Kunsthistoriker*innen" | 2008/09 | Philosophische Fakultät |
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- Kunstgeschichte
- Philosophische Fakultät
Adolf K. PLACZEK, geb. am 9. März 1913 in Wien (heimatberechtigt in Wien, Staatsbürgerschaft: Österreich), Sohn von Oswald Placzek (Kaufmann, verstorben), wohnte in Wien 9, Wasagasse 2, nachdem er von 1931 bis 1934 an der Universität Wien Medizin studiert hatte, war er ab 1934 - zuletzt im Sommersemester 1938 - an der Philosophischen Fakultät im 8. Studiensemester inskribiert und studierte Kunstgeschichte.
Er wurde im Nationalsozialismus nach dem "Anschluss" aus rassistischen Gründen gezwungen das fast fertige Studium abzubrechen und die Universität Wien zu verlassen, sein Versuch im Sommersemester 1938 zumindest noch im Rahmen des diskriminierenden 2%-Numerus clausus für jüdische Studierende weiterstudieren zu können, wurde aber abgelehnt.
Er musste aus Wien fliehen und es gelng ihm 1939 nach England/Großbritannien auszureisen und 1940 weiter in die USA zu emigrieren, wo er 1941 bis 1942 Bibliothekswissenschaften an der Columbia University in New York studierte. Von 1943 bis 1946 war er Sergeant der U.S. Army und arbeitete anschließend als Bibliothekar, später als Direktor der Avery Library an der Columbia University und baute dort eine renommierte Architekturbibliothek auf. Daneben betätigte er sich ab 1971 als Adjunct Professor of Architecture und ab 1978 als Präsident der Society of Architectural Historian.
Sein Name befindet sich auch auf dem 2008 enthüllten "Denkmal für Ausgegrenzte, Emigrierte und Ermordete des Kunsthistorischen Instituts der Universität Wien" im Campus der Universität Wien.
Die Ausstellung "Ausgegrenzt, Vertrieben, Ermordet" (22.1.-14.5.2010) am Institut für Kunstgeschichte der Universität Wien erinnert an Adolf Placzek und 20 weitere ehemalige Studierende der Universität Wien mit Schwerpunkt im Fach Kunstgeschichte.
2009 wurde sein Name in das "Gedenkbuch für die Opfer des Nationalsozialismus an der Universität Wien 1938" aufgenommen.
> Nachruf in der New York Times, 21. März 2000
> Wien Geschichte Wiki
Zuletzt aktualisiert am 11.06.2022 - 13:17