Alfred Lehr, Univ.-Prof. Dkfm. Dr.

12.10.1924 – 29.6.2011
geb. in Wien, Österreich gest. in Wien, Österreich

Bankkaufmann, Filmproduzent

Ehrungen

Ehrung Titel Datierung Fakultät
Ehrensenator*in sen.h.c. 1976/77

Auf Initiative des Zoologischen Instituts beantragte der Dekan der Formal- und Naturwissenschaftlichen Fakultät Prof. Hlawka im November 1976 Alfred Lehr (und Paul Bernecker) für die Realisierung des Neubaus der Zoologischen Institute (Universitätenzentrum Althanstraße UZA I) zum Ehrensenator der Universität Wien zu ernennen. Der Akademische Senat beschloss daraufhin am 18. November 1976 mehrheitlich, ihm dafür am 20. Jänner 1977 die Ehrung des "Ehrensenators" zu verleihen, als Mann, "… QUI DE CONSILIO INSTITUTA ZOOLOGICA NOVA AEDIFICANDI ET CAPIENDO ET PERFICIENDO SUI IMMEMOR LABORIBUS INCESSANTIBUS EGREGIE MERITUS EST" (Wortlaut des Diploms).

Alfred Lehr absolvierte die Hochschule für Welthandel (heute: WU|Wirtschaftsuniversität) in Wien (1947: Diplomkaufmann, 1948: Doktor der Handelswissenschaft) und arbeitete danach im Bankensektor (Creditanstalt-Bankverein) und wurde dort 1954 Referatsleiter (Filmabteilung), 1956 Vorstandsmitglied, 1979-1994 Leiter der „Wirtschaftswissenschaftlichen Beratungsstelle“ und wurde 1974 Direktor der Creditanstalt-Bankverein.

Parallel arbeitete er als Filmproduktionsleiter und in der Filmwirtschaft. 1954 produzierte er mit dem Heimatfilm "Der Förster vom Silberwald" einen Kino-Kassenschlager und er produzierte bis zu Beginn der 1960er Jahre zahlreiche weitere Kinoproduktionen, überwiegend Heimatfilme (u.a.: "Die Sennerin von St. Kathrein" (1955), "Verlobung am Wolfgangsee" (1956), "Der k.u.k. Feldmarschall" (1956), "Wer die Heimat liebt" (1956), "So ein Millionär hat’s schwer" (1958), "Ich heirate Herrn Direktor" (1959), "Das große Wunschkonzert" (1960)).

Daneben machte er Karriere in der österreichischen Filmwirtschaft (Einzelprokurist der Sascha-Film, Aufsichtsrat der Austria Wochenschau, Vizepräsident der Österreichischen Gesellschaft für Filmwissenschaft und Filmwirtschaft). Er war 1955 Gründungsmitglied der Österreichischen Gesellschaft für Filmwissenschaft, Kommunikations- und Medienforschung und war außerdem Vizepräsident der Internationalen Vereinigung für Kommunikationswissenschaft, erster Vizepräsident der Österreichischen Werbewissenschaftlichen Gesellschaft an der Wirtschaftsuniversität Wien und seit 1970 war er auch Präsident des Österreichischen Filmarchivs.

Er war Erster Vizepräsident und 1976-1998 Präsident des Verbands Österreichischer Wirtschaftsakademiker, war 1953-1957 Beisitzer und 1957-1976 Vorsitzender der Diplomprüfungskommissionen an der Hochschule für Welthandel und lehrte seit 1962 an der Universität Wien und war als beeideter Gerichtssachverständiger tätig. Viele Jahre lang bekleidete Alfred Lehr eine Reihe von Funktionen als Geschäftsführer, Prokurist und Aufsichtsratsmitglied in Konzernunternehmungen der Bank.

Lehr wurde vielfach geehrt: 1965 erhielt er den Ehrentitel "Professor", wurde ausgezeichnet mit dem Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse, mit dem Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien und mit dem Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich.

Universitätenzentrum Althanstraße

Alfred Lehr, Präsident des Kuratoriums der Förderer der Wirtschaftsuniversität Wien, gehörte gemeinsam mit Prorektor Prof. Dkfm. Paul Bernecker auch dem WU-Kuratorium an und entwickelte in dieser Funktion gemeinsam mit dem Architekten Dr. K. Hlaweniczka das Projekt für den Neubau der Wirtschaftsuniversität Wien über dem Frachtenbahnhof der Franz-Josefs-Bahn. Das Kuratorium unter ihrer Leitung war Bauherr, die Firma Konstruktiva Generalunternehmer, Dr. Hlaweniczka und Prof. Schwanzer die Architekten und Generalplaner, Geldgeber war ein Bankenkonsortium, das Finanzministerium erwarb das Hochschulviertel "Universitätszentrum Althanstraße (UZA)" in Form einer Kaufmiete vom Kuratorium, das Wissenschaftsministerium übt die Kontrollrechte über das Bauwerk aus. Seitens der Universität Wien wurden damit auch dringend benötigte Räume für die zoologischen und biologischen Institute gefunden.

Ehrung

Am 20. Jänner 1977 wurde Alfred Lehr (und Paul Bernecker) für die Realisierung des Neubaus der Zoologischen Institute (Universitätenzentrum Althanstraße UZA I) zum "Ehrensenator der Universität Wien" ernannt (auf Initiative des Zoologischen Instituts der Formal- und Naturwissenschaftlichen Fakultät).

UAW Rektorat S 229.05.05 (=GZ 71/5 ex 1975/76)

Herbert Posch

Zuletzt aktualisiert am 26.02.2024 - 21:26