Berta Bondi (verh. Haag)

30.6.1916 – 2008
geb. in Wien, Österreich gest. in Hod Hasharon, Israel

Ehrungen

Ehrung Titel Datierung Fakultät
Denkmal „Vertriebene Historiker*innen“ 2022 Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät

Berta BONDI (verh. HAAG), geb. am 30. Juni 1916 in Wien (heimatberechtigt in Wien, Staatsbürgerschaft: Österreich), Tochter von Siegmund Bondi (Großndustrieller, 1877–1945) und Ernestine Bondi (geb. Moslechner, 1886–1944) und Nichte von Dr. Samuel Bondi (1878-1959), Privatdozent der Universität Wien, wohnte in Wien 2, Untere Augarten-Straße 1. Sie legte die Reifeprüfung (Matura) am Privatgymnasium M. M. Luithlen im Sommer 1935 ab und begann im Wintersemester 1935/36 an der Universität Wien zu studieren und war zuletzt im Sommersemester 1938 an der Philosophischen Fakultät im 6. Studiensemester inskribiert und belegte Vorlesungen in Psychologie, Philosophie und Geschichte.

Ihre Cousine Gabriele Bondi (1915-1992), die an der Medizinischen Fakultät studierte, wurde ebenfalls von der Universität Wien vertrieben.

Das Familienunternehmen ihres Vaters (Firma Jakob Neurath) wurde 1938 enteignet ("arisiert"), ihr Vater, Siegmund Bondi, konnte nach Holland emigrieren, wurde aber später in das Lager Westebourg deportiert und später nach Bergen-Belsen, wo er am 1. Mai 1945 an Typhus starb.
Berta Bondi gelang es 1938 nach Palästina (Israel) zu emigrieren und sie wurde Sozialarbeiterin. Sie heiratete 1945 Paul Haag und sie hatten vier Kinder. Ihr Mann starb 1983 in Tel Aviv.
Von ihren drei Geschwister starb Dr. Hermann Samuel Bondi (1910-1944) im Holocaust - er wurde im KZ Sobibor 1944 ermordet -, die anderen beiden überlebten: Dr. Jeanette Judith Benjamin (geb. Bondi, 1911-1992) in Israel und Felix Isaac (Yitzchok) Bondi (1914-1990) in den USA.

Berta Haag, geb. Bondi, starb 2008 in Hod Hasharon, Petach Tikva/Israel.

Ehrung

Seit 2009 wird an sie im "Gedenkbuch für die Opfer des Nationalsozialismus an der Universität Wien 1938" erinnert (online).

Seit 2022 findet sich ihr Name auch auf dem "Wenn Namen leuchten | Denkmal für die im Nationalsozialismus vertriebenen Geschichte-Studierenden und -Lehrenden der Universität Wien", im ersten Stock des Hauptgebäudes der Universität.

Archiv der Universität Wien/Nationale PHIL 1935-1938; freundliche Information von Alice Bondi, UK, 2010

Herbert Posch

Zuletzt aktualisiert am 12.02.2024 - 21:11

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