Blanka Regina Schelest (verh. Stanley, verh. Fleming)
Ehrungen
Ehrung | Titel | Datierung | Fakultät | |
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Denkmal „Vertriebene Historiker*innen“ | 2022 | Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät |
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- Geschichte
- Philosophische Fakultät
Blanka Regina SCHELEST, gesch. STANLEY, verh. FLEMING, geb. am 6. August 1915 in Wien/Österreich-Ungarn (heimatberechtigt in Wien, Staatsbürgerschaft 1938: Österreich), Tochter von Nieson/Norbert Schelest (Buchhalter, 1883–1947) und Sofie, geb. Medwied (1886–1951, wohnte in Wien 20., Dammstraße 18. Sie hatte am 14. Juni 1934 am Bundesrealgymnasium in Wien 20 die Reifeprüfung (Matura) abgelegt und begann anschließend ab dem Wintersemester 1934/35 an der Universität Wien zu studieren. Sie war zuletzt im Wintersemester 1937/38 an der Philosophischen Fakultät im 7. Studiensemester inskribiert und belegte Vorlesungen in Romanistik und Geschichte.
Sie hatte sich bereits am 20. Dezember 1937 zu den Abschlussprüfungen (Rigorosen) angemeldet, doch sie wurde im Nationalsozialismus aus rassistischen Gründen gezwungen, das Studium bzw. das eröffnete Prüfungsverfahren abzubrechen und die Universität Wien ohne Abschluss zu verlassen.
Sie musste aus Wien fliehen und konnte gemeinsam mit ihren Eltern und ihrer Schwester noch rechtzeitig am 11. April 1939 nach Großbritannien entkommen, wo sie vorerst in 3 Marlborough Rd., Cardiff, Glamorganshire, Wales lebten, später dann in Aberdare, Glamorgan, Wales.
Ihre Schwester Dr. Adele Schelest, verh. Czaczkes [Carter] (1907–2002) – sie hatte am 12. April 1938 in Wien Dr. med. Max Alfred Czaczkes [Carter] (1896–1981) geheiratet, der am 28. Juni 1937 an der Universität Wien in Medizin promoviert hatte – emigrierte mit ihrem Mann bereits am 4. März 1940 weiter in die USA wo sie mit der SS Scythia am 4. März 1940 in New York City, NY, ankam und als high school teacher arbeiten konnte. Sie wurde am 17. Mai 1945 als Adele Carter U. S.-Staatsbürgerin.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges konnten dann Blanka Regina Schelest und ihre Eltern zu ihr in die USA weiter emigrieren, wo sie am 24. Mai 1945 in New York City ankamen und wo sie künftig lebten und arbeiteten. Ihr Vater starb im Jänner 1947, ihre Mutter im Juni 1951 in Queens, New York City, NY. Blanka Regina Schelest heiratet am 2. Juni 1950 in Manhattan, New York City, NY/USA den Wiener Juristen Dr. jur. Rudolph R. Stanley, geb. Sternlieb (1902-1980, 1939 von Wien über Antwerpen nach New York emigriert und seit 1945 U. S.-Staatsbürger) und als Blanka R. Stanley wurde sie am 9. Jänner 1951 U. S.-Staatsbürgerin; sie wohnten vorerst weiter bei ihrer Schwester und ihrem Schwager in 43-08 40th street Long Island City, Queens, New York City, NY, die Ehe wurde aber 1956 geschieden.
1959 heiratete sie Paul M. Fleming (1906-1987) und lebte dann in 11104, Long Island City, Queens, New York City, NY/USA.
Blanka R. Fleming, geb. Schelest, gesch. Stanley, starb am 19. Dezember 1995 in Queens, New York City, NY/USA und ist im dortigen Maple Grove Cemetery in Kew Gardens beigesetzt.
Ehrung
Seit 2009 wird an sie im "Gedenkbuch für die Opfer des Nationalsozialismus an der Universität Wien 1938" erinnert (online).
Seit 2022 findet sich ihr Name auch auf dem "Denkmal für die im Nationalsozialismus vertriebenen Geschichte-Studierenden und -Lehrenden der Universität Wien (Wenn Namen leuchten)", im ersten Stock des Hauptgebäudes der Universität.
Archiv der Universität Wien / Nationale PHIL 1937–1938, Rigorosenakt und -protokoll PHIL 14079; Österreichisches Staatsarchiv ÖStA / AdR / E-uReang / VVSt / VA 34117; www.genteam.at; www.ancestry.de; freundlicher Hinweis Dr.in Barbara Sauer, Wien 11/2021.
Zuletzt aktualisiert am 12.02.2024 - 21:09