Martha (Mimi M.) Hauer (verh. Schapira)
Ehrungen
Ehrung | Titel | Datierung | Fakultät | |
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Denkmal „Vertriebene Historiker*innen“ | 2022 | Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät |
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- Geschichte
- Romanistik
- Anglistik
- Philosophische Fakultät
Martha HAUER (verh. Mimi M. SCHAPIRA), geb. am 25. Jänner 1914 in Wien (heimatberechtigt in Wien, Staatsbürgerschaft: Österreich), Tochter von Julius Hauer (1873-1956, Bankbeamter i.P.) und Johanna Hauer, geb. Mehler (1885-1974, Geschäftsfrau) wohnte in Wien 20, Kaschlgasse 6. Sie hatte am 27. Juni 1933 an der Frauenoberschule in Wien 1 die Reifeprüfung (Matura) abgelegt und begann fast zwei Jahre später im Sommersemester 1935 an der Universität Wien zu studieren. Sie war zuletzt im Sommersemester 1938 an der Philosophischen Fakultät im 7. Studiensemester inskribiert und belegte Vorlesungen in Geschichte, Romanistik und Anglistik.
Sie meldete sich am 20. Dezember 1937 zu den Rigorosen an, die Prüfer für das erste Rigorosum wurde zugeteilt aber noch kein Prüfungstermin festgelegt. Im Sommersemester 1938 beantragte sie zum Weiterstudium im Rahmen des 2%-Numerus clausus für jüdische Studierende zugelassen zu werden, was aber abgelehnt wurde.
Sie wurde im Nationalsozialismus nach dem "Anschluss" aus rassistischen Gründen gezwungen, das Studium abzubrechen und die Universität Wien zu verlassen.
Sie musste aus Wien fliehen und konnte noch rechtzeitig mit einem domestic service permit (Dienstmädchenvisum) nach England/Großbritannien emigrieren und lebte 1939 als Dienstmädchen in Wallasey bei Liverpool und war von einer Internierung als enemy alien ausgenommen. Später lebte sie in Manchester.
Ihre Eltern konnten ebenfalls noch rechtzeitig aus Wien fliehen und vorerst nach La Paz, Bolivien ausreisen, von wo sie im Februar 1941 in die USA emigrierten und nach der Ankunft in New York, NY/USA nach Norfork, Virginia, zogen wohin auch Martha Hauers ältere Schwester Hedwig mit ihrem Mann, dem aus Wien vertriebenen Arzt Joseph Schechner, emigriert war.
1943 emigrierte auch Martha Schapira mit der SS Britannic von Liverpool, England/Großbritannien aus in die USA, wo sie am 29. November 1943 in New York, NY/USA ankam, mit dem Ziel, zu den Eltern nach Norfolk, Virginia (7205 Remsen street, #3), zu ziehen. Sie blieb aber dann in New York, heiratete, beantragte die amerikanische Staatsbürgerschaft und wurde als Mimi M. Schapira am 2. Juni 1947 eingebürgert und lebte in 11 W 8th str., Apt 4a in New York City, NY/USA.
Mimi M. Schapira, geb. Martha Hauer, starb am 15. Mai 1997 in New York, NY/USA.
Ehrung
Seit 2009 wird an sie im "Gedenkbuch für die Opfer des Nationalsozialismus an der Universität Wien 1938" erinnert (online).
Seit 2022 findet sich ihr Name auch auf dem "Wenn Namen leuchten | Denkmal für die im Nationalsozialismus vertriebenen Geschichte-Studierenden und -Lehrenden der Universität Wien", im ersten Stock des Hauptgebäudes der Universität.
Archiv der Universität Wien/Nationale PHIL 1937-1938, Rigorosenakt und -protokoll PHIL 14078; Österreichisches Staatsarchiv OeStA/AdR/E-uReang/Hilfsfonds/Abgeltungsfonds 438; www.genteam.at www.ancestry.de.
Zuletzt aktualisiert am 12.02.2024 - 21:10