Nelly Pressburger (verh. Brasch, Brash, verh. Mandl)

25.6.1913 – 16.12.1972
geb. in Wien, Österreich gest. in Los Angeles, CA, Vereinigte Staaten

Ehrungen

Ehrung Titel Datierung Fakultät
Denkmal „Vertriebene Historiker*innen“ 2022 Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät

Nelly Pressburger, verh. Brasch /Brash/, verh. Mandl, geboren am 25. Juni 1913 in Wien/Österreich-Ungarn (heimatberechtigt in Preßburg/Tschechoslowakei [Bratislava/Slowakei], Staatsbürgerschaft 1938: Tschechoslowakei), Tochter von Arnold Pressburger (Kaufmann, Filmproduzent in London, 1885–1951), wohnte in Wien 7., Neubaugasse 36. Sie hatte am 5. März 1932 am Realgymnasium der Fürstin-Bismarck-Schule in Berlin-Charlottenburg/Deutschland ihre Reifeprüfung (Matura) abgelegt und inskribierte sich ab Sommersemester 1933 an der Universität Wien. Sie war zuletzt im Wintersemester 1937/38 an der Philosophischen Fakultät im 11. Studiensemester inskribiert und belegte Vorlesungen in Geschichte, Kunstgeschichte und Philosophie. Sie hatte sich am 8. Februar 1938 zu den Abschlussprüfungen (Rigorosen) angemeldet und am 26. Februar 1938 das einstündige Rigorosum (Philosophicum) mit ausgezeichnetem Erfolg bestanden.

Nach dem „Anschluss“ konnte sie ihre Dissertation nicht mehr einreichen und wurde auch nicht mehr zum abschließenden zweistündigen Rigorosum zugelassen, musste ihr Studium abbrechen und die Universität Wien verlassen.

Sie war gezwungen, aus Österreich fliehen, und reiste sofort nach Frankreich aus, um von dort weiter nach England/Großbritannien zu emigrieren, wo ihr Vater lebte und arbeitete. Ende März schickte sie – bereits in Paris – ihrer Freundin Dr. Johanna Wallner eine Vollmacht nach Wien, um von der Universität alle ihre dort für das Prüfungsverfahren hinterlegten Dokumente abzuholen, was diese am 6. April 1938 auch erfolgreich erledigen konnte. Nelly Pressburger war rasch nach England weitergereist und heiratete dort am 30. September 1938 in Paddington, London, Heinz Brasch (geboren 1903 in Berlin, später: Henry Brash, Filmproduzent und Filmvertrieb).

Nelly Brasch (Brash) lebte später in Halifax, Nova Scotia/Kanada, und übersiedelte im April 1941 mit Vater und Ehemann in die USA, nach Hollywood, Los Angeles, CA. Am 30. Mai 1944 wurde ihr Sohn Peter Anthony Brash in New York City, NY, geboren. 1946 wurde sie U. S.-Staatsbürgerin. Am 16. Dezember 1953 heiratete sie in Los Angeles Fred Mandl (1907 geboren).

Nelly Mandl, geborene Pressburger, verw. Brash, starb am 16. Dezember 1972 in Los Angeles, CA/USA.

Ehrung

Seit 2009 wird an sie im "Gedenkbuch für die Opfer des Nationalsozialismus an der Universität Wien 1938" erinnert (online).

Seit 2022 findet sich ihr Name auch auf dem "Wenn Namen leuchten | Denkmal für die im Nationalsozialismus vertriebenen Geschichte-Studierenden und -Lehrenden der Universität Wien", im ersten Stock des Hauptgebäudes der Universität.

 

Archiv der Universität Wien/Nationale PHIL 1937-1938, Rigorosenprotokoll PHIL 14190; www.ancestry.de.

Herbert Posch

Zuletzt aktualisiert am 12.02.2024 - 21:21

Druckversion