Vincenz Seback, o. Univ.-Prof. Dr. theol.

28.12.1805 – 13.1.1890
geb. in Brünn, Mähren | Brno, Tschechische Republik gest. in Wien, Österreich

Funktionen

Dekan*in Katholisch-Theologische Fakultät 1844/45
Dekan*in Katholisch-Theologische Fakultät 1860/61
Dekan*in Katholisch-Theologische Fakultät 1863/64
Dekan*in Katholisch-Theologische Fakultät 1868/69
Rektor Katholisch-Theologische Fakultät 1870/71

Vincenz Alois Seback besuchte das Akademische Gymnasium in Wien und nahm anschließend 1825 ein Studium an der Theologischen Fakultät der Universität Wien auf. Er trat 1827 in das Augustiner-Chorherrenstift Klosterneuburg ein, wurde 1830 zum Priester geweiht und empfing 1832 die feierliche Profess. Auf Wunsch des Probstes von Klosterneuburg, Jakob Ruttenstock, setzte Seback seine theologischen Studien an der Universität Wien fort, die er 1838 mit der Promotion zum Dr. theol. abschloss. Noch vor seinem Studienabschluss wirkte er ab 1832 an der Universität als Supplent (Hilfslehrer) für Dogmatik, von 1834 bis 1836 für Kirchengeschichte.

1836 kehrte Vincenz Seback an die Hauslehranstalt des Stiftes Klosterneuburg zurück, wo er Novizenmeister und Professor für Griechisch und Bibelstudium (Neues Testament) wurde. Beide Funktionen übte er bis 1850 aus. Nach seiner Promotion supplierte er an der Universität Wien im Jahr 1842 kurzzeitig nochmals die Lehrkanzel für Dogmatik.

Seback veröffentlichte zahlreiche historisch-theologische Artikel in der von Joseph Pletz herausgegebenen „Neuen theologischen Zeitschrift“, wobei vor allem seine quellenintensiven Biografien von katholischen Gelehrten (u. a. über Georgius Michael Amira, Johann Albert von Widmanstadt, Cardinal Stephan Borgia, Nikolaus Copernicus, Eduard Corsini, Erasmus Fröhlich. Nic. Claude de Peiresc, Johann Mabillon, A. S. Mazocchi, Mathias Casimir Sarbiewski (Sarbievius), Petrus Fourerius Ackermann, Joseph Pletz) und zahlreiche Rezensionen Aufmerksamkeit erlangten. Für das „Kirchenlexikon für katholische Theologie“ verfasste er u.a. einen Beitrag über „Desiderius Erasmus von Rotterdam“. Mit seinem Ordensgenossen Franz X. Schwoy gab er eine Übersetzung „Acta martyrum sincera“ heraus.

1850 wurde Seback zunächst Dozent, 1852 außerordentlicher Professor an der neu eingerichteten Lehrkanzel für Kirchenrecht an der Theologischen Fakultät der Universität Wien. 1859 erfolgte ebenda seine Berufung zum ordentlichen Professor für Kirchenrecht – bis zum Antritt seines Ruhestandes 1876 blieb er in diesem Amt.
An der Universität Wien fungierte Seback in den Studienjahren 1844/45, 1860/61, 1863/64 sowie 1868/69 als Dekan der Theologischen Fakultät. Für das Studienjahr 1870/71 wurde er zum Rektor der Universität Wien gewählt. Ab 1854 war er zudem zum Prüfungs-Commissär bei den rechtshistorischen Staatsprüfungen.

Neben seiner universitären Tätigkeit fungierte Seback 1853 im Auftrag von Kardinal Friedrich Fürst zu Schwarzenberg als Visitator im Chorherrenstift Krakau-Kasimierz sowie anschließend als Prosynodalexaminator der Erzdiözese Wien.
Für seine Leistungen wurde er vielfach ausgezeichnet: So wurde er 1852 zum Konsistorialrat des Bistums Brünn, 1855 zum Geistlichen Rat des fürsterzbischöflichen Ehegerichts des Erzbistums Wien und 1871 zum k. k. Regierungsrat ernannt.

Vincenz Seback spendete wesentliche Mittel für die 1879/80 durchgeführte Restaurierung der Stiftskirche Klosterneuburg und für soziale Zwecke. Seine Sammlung von über 10.000 Büchern sowie eine Sammlung ca. 13.000 historischer Porträts von Staatsmännern, Theologen, Rechtsgelehrten, Dichtern, Musikern und Künstlern hinterließ er der Bibliothek des Stifts Klosterneuburg.

Werke (Auswahl)

mit Franz Xaver Schwoy (Hg.), Echte und ausgewählte Acten der ersten Märtyrer, nach den ältesten Ausgaben und Handschriften gesammelt und kritisch beleuchtet durch Theodorich Ruinart (5 Bände), 1831-1834.
L. P. F. Ackermann, biographische Skizze, 1832.
Die feyerliche Übertragung der Gebeine des hlg. Markgrafen Leopold im Stifte Klosterneuburg (in: Neue theologische Zeitschrift 10/2), 1837.
Dr. Joseph Pletz, eine biographische Skizze, 1841.

Katharina Kniefacz

Zuletzt aktualisiert am 03.04.2024 - 21:21

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