Franz Josef Mayer-Gunthof, Dr. Dr. hc.

18.8.1894 – 2.2.1977
geb. in Guntramsdorf, NÖ, Österreich gest. in Wien, Österreich

Industrieller, Präsident Industriellenvereinigung

Ehrungen

Ehrung Titel Datierung Fakultät
Ehrensenator*in sen.h.c. 1965/66

Franz Josef Mayer-Gunthof studierte an der Universität Wien und Oxford und übernahm 1920 das Textilunternehmen der Familie. 1938 wurde er verhaftet und in das Konzentrationslager Mauthausen deportiert. 1945 wurde er öffentlicher Verwalter der Vöslauer Kammgarnfabrik (1971 Ausscheiden als Generaldir.) und war 1945 auch einer der Mitbegründer der Vereinigung Österreichischer Industrieller (1960-74 Präsident), Vizepräsident der Wiener Börsekammer und des Österreichischen Wirtschaftsbunds, Aufsichtsratsmitglied in versch. Industriebetrieben und direktionsmitglied der Gesellschaft der Musikfreunde und der Wiener Konzerthausgesellschaft.

1964 regte er beim Rektor der Universität Wien, Albin Lesky, an, den Namen des Rechtswissenschafters Josef Schey in die Ehrentafel der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät einzutragen. 

Am 15. Dezember 1965 beschloss das Professorenkollegium der rechts- und staatswissenschaftlichen Fakultät, für Franz Josef Mayer-Gunthof die Verleihung des Titels eines Ehrensenators zu beantragen. In der Begründung heißt es:

„Er hat sich um die kulturellen Ziele der Hochschulen, im besonderen Maße der Universität, allergrößte Verdienste erworben. Er ist nicht nur als Chef der Vöslauer Kammgarnfabrik, sondern ganz besonders als Präsident der Vereinigung Österreichischer Industrieller in der Öffentlichkeit stets für die Erhaltung und Hebung des wissenschaftlichen Niveaus unserer Hochschulen hervorgetreten, wobei er sich insbesondere als Freund nicht nur der Natur-, sondern auch der Geisteswissenschaften bekannt hat, Das Kuratorium zur Förderung der Wissenschaften, welchem die Gewährung von Zuschüssen für die Wohnungsbeschaffung neu zu berufender Professoren aus dem Ausland obliegt, uns das vor zehn Jahren gegründet wurde, ist seine ureigenste Schöpfung, ebenso vor neun Jahren die Errichtung des Auer-Welsbach-Fonds, aus dem Zuschüsse zu Bezügen aus dem Ausland zu berufender Professoren geleistet werden. Der Notring der wissenschaftlichen Verbände konnte nur durch seine tatkräftige Förderung jene Bedeutung erlangen, die er seit vielen Jahren für die Finanzierung von Wissenschaft und Kunst besitzt. Die Einladungen ausländischer Gelehrter und der Druck wissenschaftlicher Arbeiten ist dadurch in einer vorbildlichen Weise gefördert worden. Alle Maßnahmen der Wirtschaft zum Universitätsjubiläum, die noch in allgemeiner Erinnerung sind, gehen irgendwie auf Präsident Mayer-Gunthof zurück. Sein Kunstsinn zeigt sich in den jährlichen Gaben der Vöslauer Kammgarnfabrik mit Darstellungen von Kunstwerken verschiedenster Art. Im Musikleben Wiens spielt Präsident Mayer-Gunthof eine führende Rolle. Die Ansprachen des Präsidenten der österreichischen Industriellenvereinigung bei den verschiedensten Gelegenheiten zu aktuellen Fragen unserer Wirtschaft und der allgemeine Lage Österreichs, zeigen staatsmännisches Verständnis.“

> Archiv der Universität Wien, Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät, Sachakten, J Cur 393/b GZ 1944 aus 1965.
> Wien Geschichte Wiki
> Wikipedia

Katharina Kniefacz

Zuletzt aktualisiert am 08.02.2023 - 16:01