János (Johann) Simor, Univ.-Prof. Dr.

23.8.1813 – 22.12.1873
geb. in Székesfehérvár, Ungarn gest. in Balatonfüred , Ungarn

Bischof von Györ, Erzbischof von Esztergom, Primas von Ungarn, Kardinal, Theologe, Kirchenpolitiker

Ehrungen

Ehrung Titel Datierung Fakultät
Ehrentafel-Fakultät 1893 Katholisch-Theologische Fakultät

Die Ehrentafeln der Fakultäten in den Seitenaulen des Hauptgebäudes der Universität Wien wurden am 24. Mai 1893 enthüllt. Zu diesem Zeitpunkt umfasste die Ehrentafel der Theologischen Fakultät eine Liste von 31 Namen von berühmten Schülern der Universität Wien, darunter jenen von János Simor. Die Liste war für die Fakultät von Prof. Laurenz Müllner bzw. im Auftrag des Senats von Universitätsarchivar Karl Schrauf zusammengestellt worden.

János Simor stammte aus einer Handwerkerfamilie bäuerlicher Abstammung, schloß das Gymnasium in Székesfehérvár ab und das Kollegium "Emericanum" in Pozsony (Preßburg/Bratislava) und studierte im Priesterseminar in Nagyszombat (Tyrnau/Trnava) und in Wien ("Pazmaneum") Theologie. Priesterweihe 1836 und Kaplan in Budapest, 1839 Religionslehrer und Seelsorger der Universitätsjugend dort. Ernennung zum Präfekt am Priesterseminar "Pazmaneum" in Wien. 1841 Promotion zum Doktor der Theologie. 1846 ernannte ihn Primas József Kopácsy zum Professor für Dogmatik im Priesterseminar Esztergom. 1850 Direktor Professor für Kirchenrecht im Wiener höheren Priesterbildungs-Institut zum heiligen Augustin („Frinteaneum“ bzw. „Augustineum“). Zunehmend vom Kultusminister Graf Leo Thun zu Gutachten herangezogen. 1851-1857 Sektionsrat im Kultusministerium, engagiert  für die neuabsolutistische Kirchen- und Schulpolitik. 1857 Bischof von Györ, 1867 Erzbischof von Esztergom und Primas von Ungarn.(24 Jahre lang), 1873 Kardinal., Auf dem I.Vatikanischen Konzil gehörte er zu den oppositionellen Bischöfen, vollendete den Bau der Kathedrale zu Esztergom und gründete dort mit seinen Sammlungen das "Christliche Museum".

Herbert Posch

Zuletzt aktualisiert am 26.02.2024 - 22:20

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